Ohne Musik kein Bild

Musik verändert die Stimmung, erzeugt Emotionen und schafft Bilder. Besonders Filmmusik

spielt eine bedeutsame Rolle, wenn es darum geht, die gewünschten Gefühle bei den Zusehern zu erreichen. Mit der Macht der Musik werden so Geschichten erzählt.

Körper und Emotion

Der Einfluss, den Musik auf den menschlichen Körper hat, wird schnell klar, wenn man sich einen gruseligen Thriller ansieht. Kaum setzt eine düstere Musik ein, schlägt unser Herz schneller und die Hände beginnen zu schwitzen. Gibt es einen lauten Knall so regen die extremen Tonfrequenzen das vegetative Nervensystem an und sorgen für einen gewaltigen Schreck. Filmmusik hat einen derart großen Einfluss auf unsere Gefühlslage, dass wir eine starke emotionale Bindung zu teils fiktiven Geschichten aufbauen: Wir trauern oder freuen uns ohne realen Anlass und verspüren Angst ohne unmittelbare Bedrohung.

Funktion und Wirkung
Um einer Filmszene Tiefe und Emotion zu verleihen, ist die passende Musik unabdingbar. Schon in Zeiten des Stummfilms wurde Musik genutzt, um den Zuschauern die passende Stimmung zu vermitteln.

Ebenso dient sie dazu, Struktur zu verleihen. Indem einzelne Sequenzen mit Musik unterlegt werden, wird schnell ein Zusammenhang merkbar. So zum Beispiel bei Rückblenden oder Bildmontagen. Außerdem können so unterschiedliche Handlungsstränge voneinander abgegrenzt werden.

Vor allem wird Filmmusik auch genutzt, um Gefühle zu verstärken: Eine Liebesszene wird umso romantischer, wenn die passende Musik im Hintergrund erklingt. Mit dem sogenannten „Underscoring“, der Stimmungstechnik wird den Zuschauern die Stimmung suggeriert, die sie bei einer Szene oder für einen Charakter empfinden sollen. Die Filmmusik nimmt unterschwellig Einfluss auf die Atmosphäre der Szene, verdeutlicht die Emotionen der Figuren und schafft so Spannung und erzeugt Leitmotive. Das kann so weit gehen, dass bei dem Klag einer speziellen Melodie den Zusehern sofort klar wird, wer gleich zu sehen sein wird. Das wohl berühmteste Beispiel hierfür ist wohl „Der Weiße Hai“ von Steven Spielberg, der stets durch bedrohliche Orchestraklänge angekündigt wird.

Musik kann aber auch dabei helfen, sich in die filmischen Gegebenheiten hineinzuversetzen. Sie schafft einen historischen Kontext, produziert gesellschaftliche Milieus, verdeutlicht geografische Räume (durch landestypische Musik) und beeinflusst die Wahrnehmung der Zeit. Wichtig ist, dass die Musik einen Film mit wiedererkennbaren Melodien oder populären Liedern einrahmt, damit die Aufmerksamkeit der Zuseher haften bleibt.

So schafft es Filmmusik durch ihre markanten Merkmale und den unterschwelligen Einfluss auf die Wahrnehmung der Zuschauer, wahrhaftig Bilder in den Köpfen entstehen zu lassen, die weiter gehen, als das, was zu sehen ist.